Die Ereignisse in Marburg überschlagen sich

Seit Tagen versammeln sich abendlich immer wieder viele Menschen vor dem Havanna8 um gegen die Verdrängung dieses wichtigen Ortes zu protestieren. Dabei wurden sie u.a. von OB Thomas Spies (SPD) und Jan Schalauske (LINKE, MdL) besucht.

Währenddessen verkündeten die Besetzer*innen, dass die „Besetzung“ lediglich eine Blockade darstelle. Es befinden sich keine Menschen in der Kneipe selber.
In der Stadt tauchen jetzt an vielen Orten Solidaritätsbekundungen auf. Dies geht so weit, dass Unbekannte, die wohl nicht direkt mit dem H8 in Verbindung stehen, einen Angriff auf das Haus der rechten Burschenschaft Normannia-Leipzig in der Nacht von Montag auf Dienstag dem Kampf um Freiräume, wie dem Havanna8 widmeten.
In einer Pressemitteilung bedankten sich die Besetzer*innen für die breite Unterstützung für ihr Anliegen. Gleichzeitig ist jedoch klar, dass die Frage nach dem Erhalt des H8 die Stadtgesellschaft polarisiert. Während LINKE und GRÜNE von Gentrifizierung sprechen, die das Kollektiv nach 34 Jahren gezwungen hat die Räumlichkeiten aufzugeben und auch die SPD laut über Möglichkeiten das Havanna8 zu bewahren nachdenkt, ist für FDP und CDU klar, dass der Fall nichts mit Gentrifizierung zu tun habe. Vielmehr sei das militante Verhalten der sogenannten „Gesinnungs-Gastronomie“ das eigentliche Problem. Diese hätten sich durch ihr Vorgehen außerhalb der Gesellschaftsordnung gestellt, so Lisa Freitag (FDP).
Auf der morgigen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wollen GRÜNE und LINKE einen Dringlichkeitsantrag zum Havanna 8 einbringen.
Wir finden es ist höchste Zeit, dass in dieser Stadt endlich über das Problem von Immobilienspekulation und steigenden Mieten gesprochen wird. Während anderswo bereits über massenhafte Vergesellschaftung gesprochen wird, herrschte hier lange Friedhofsruhe. Das alles obwohl, etwa in der Oberstadt, inzwischen kaum ein WG-Zimmer mehr unter 400 €/Monat zu bekommen ist und immer mehr Studis, aber auch junge Familien oder Sozialhilfeempfänger*innen massive Probleme haben an Wohnraum zu kommen.
Der Kampf um bezahlbaren Wohn-, Lebens- und Freiraum hat gerade erst begonnen!
Auch die Besetzer*innen machen klar: „Wir werden weiter für den uns zustehenden Raum kämpfen!“

Siehe: www.facebook.com/asta.marburg/posts/2421481074530778

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