Medienberichten zufolge haben sich die Verkehrsministerien der Länder unter Ausschluss der studentischen Zielgruppe auf eine Lösung für ein bundesweites Semesterticket verständigt. Studierendenschaften kritisieren dieses paternalistische Vorgehen heftig:
"Studierendenschaften sollen damit vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Dabei besteht erheblicher Gesprächsbedarf: zum einen über den mit 176,40 Euro pro Semester noch immer zu hohen Preis, aber auch über die Zukunft der Zusatzleistungen der bestehenden Semestertickets", stellt Rahel Schüssler vom freien zusammenschluss von student*innenschaften fest.
"Wenn Studierendenschaften Vertragspartnerin sein sollen, müssen sie auch Verhandlungspartei sein. Ansonsten ist kein Verlass darauf, dass das bundesweite Semesterticket langfristig zu einem akzeptablen Preis angeboten wird. Dieses Risiko können wir nicht eingehen - immerhin geht es um ein Vertragsvolumen von bis zu einer Milliarde Euro", führt Pablo Fuest aus. Abschließend erkärt er:
"Vertragssicherheit, Preisstabilität und die Weiterführung der bestehenden Zusatzkonditionen sind nur gewährleistet, wenn Studierende direkt am Verhandlungstisch sitzen. Eine Diktat-Lösung wird an den Hochschulen keine Mehrheiten finden. Den Verkehrsbetrieben droht ein Totalausfall und eine erhebliche Lücke im Etat, wenn kein anderer Umgang mit ihren größten Kunden gefunden wird."