Studienfinanzierung

Das Referat für Studienfinanzierung ist KEINE BERATUNGSSTELLE! Für eine Einzelberatung zur Studienfinanzierung wendet ihr euch bitte an unsere Sozialberatung.

Das Referat für Studienfinanzierung fasst sich als Sozialreferat auf und wurde im Oktober 2023 gegründet. Es setzt sich, wie der Name schon vermuten lässt, für bessere Bedingungen der Studienfinanzierung ein. Wir veranstalten ab und zu Workshops, haben aber eher einen pragmatischen Fokus auf Projektarbeit. Diese bezieht sich insbesondere auf das BAföG als wichtigstes Mittel der Studienfinanzierung. Wir fordern unter anderem ein elternunabhängiges BAföG für alle, welches immer wieder automatisch auf das Existenzminimum angehoben wird, die Abschaffung von Leistungsnachweisen, einen besseren medizinischen Datenschutz der Ämter u.v.m. Für euch nehmen wir daher an bundesweiten studentischen Vernetzungstreffen teil und unterstützen anstehende BAföG-Kampagnen. Aber auch eine lokale Verbesserung des Marburger BAföG-Amtes ist uns ein Anliegen.

Daneben sind die Einführung von Mensafreitischen sowie die Abschaffung des Verwaltungskostenbeitrages wichtige Ziele von uns. Mensafreitische ermöglichen Studierenden in finanzieller Not kostenlose Mahlzeiten in den Mensen und Cafeterien des Studierendenwerkes. Der Verwaltungskostenbeitrag wird in Hessen erhoben, obwohl das Bundesland vor einigen Jahren die Studiengebühren abgeschafft hat. Wir empfinden diesen intransparenten Beitrag als eine inoffizielle Studiengebühr und fordern dessen Abschaffung. Der Semesterbeitrag in Marburg ist bereits hoch genug. 

Um diese Vorhaben zu erreichen setzen wir auf eine gute Kommunikation und Vernetzung. Wir vertreten eure Interessen mit den anderen Referaten und AStA-Servicestellen vor Ort in Marburg, Hessen und bundesweit.

Wenn du mehr über unsere Arbeit erfahren möchtest, lies dir gern weiter unten unsere ausführlichen Projektideen durch. 

Bei Fragen oder Anregungen schreib uns gern eine Mail an studienfinanzierung(at)asta-marburg.de oder vereinbare einen Sprechstundentermin. 

Unsere Projekte

Besseres BAföG

Wenn ihr selbst engagiert seit und euch für ein besseres BAföG einsetzen möchtet, dann seid ihr beim Referat für Studienfinanzierung an der richtigen Adresse. Gern unterstützen wir bundesweite BAföG-Kampagnen durch Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und Organizing

Eine detaillierte Begründung unserer Forderungen bezüglich des BAföGs könnt ihr in unserem Statement zur neusten BAföG-Reform unter Aktuelles nachlesen.

Unsere Forderungen

  • Automatische Erhöhungen des BAföGs auf Bürgergeldniveau bzw. Existenzsminimum
  • Automatische Erhöhungen der Verdienstgrenze auf Minijobniveau
  • Anpassung der Wohnpauschale an die ortsübliche Vergleichsmiete
  • Ausbau der eltern- und geschwisterunabhängigen Förderung hin zu einem ‚BAföG für alle‘
  • Vollständige Finanzierung durch den Staat ohne Rückzahlung
  • Ausbau der Studienstarthilfe in Höhe von 1000 Euro für alle BAföG-Empfänger*innen
  • Fokus auf den Personalmangel der Ämter sowie kürzere Bearbeitungszeiten
  • Verpflichtende Mitteilung der Möglichkeit eines Vorschusses sowie dessen zeitige Auszahlung
  • Erweiterung des Flexibilitätssemester auf zwei Semester sowie die Inanspruchnahme in Bachelor UND Master
  • Abschaffung von Leistungsnachweisen
  • Kein Zugang zu medizinischen Daten für Sachbearbeiter*innen des BAföG sowie Entscheidung über Verlängerungen aufgrund von Erkrankungen nur durch medizinisch- oder therapeutisch-geschulte Fachleute

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Lokale Projekte

Unsere Arbeit erfordert auch bessere Bedingungen für den Bezug von BAföG in Marburg. So sind wir immer wieder mit verschiedenen Stellen der Universtität im Austausch, die sich ebenfalls mit dem Thema befassen. Darunter fallen zum Beispiel die Zentrale Allgemeine Studienberatung (ZAS), die Servicestelle für behinderte Studierende (SBS), das Zentrum für Lehrkräftebildung (ZfL), die Gleichstellungsbeauftragten, die Vizepräsident*in für Chancengleichheit und Karriereentwicklung sowie die Vizepräsident*in für Bildung. Ein lebendiger Austausch ist für unsere Arbeit sehr wertvoll, um gemeinsam Lösungen für häufig autretende Probleme zu finden. 

In Zukunft möchte das Referat zudem seiner Einladung nachkommen und am ‚runden Tisch Antidiskriminerung und Diversität‘ teilnehmen. Aus diesem ging vor ein paar Jahren die AG BAföG der Philipps-Universität Marburg hervor. Ziel war die Entwicklung von BAföG-Checklisten für Anträge und Nachweise. Freundlicherweise wurden uns die fertigen Checklisten zur Verfügung gestellt. Als Flyer werden diese von uns in den Ersti-Tüten eingebracht. 

Des Weiteren hoffen wir auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk in Marburg. Gemeinsam mit der studentischen Vertretung aus dem Verwaltungsrat des Studierendenwerkes und der AStA-Sozialberatung sind wir um einen guten Austausch mit dem Marburger BAföG-Amt bemüht. Denn wie gut es den Studierendenwerken geht, hängt auch mit dem politischen Engagement der Studierenden zusammen. Mit unserer Referatstätigkeit versuchen wir das Amt bestmöglich zu unterstützen, darum bieten wir ihm beispielsweise die Möglichkeit, Nützliches in den Ersti-Tüten einzubringen. Zudem setzen wir uns für bessere Arbeitsbedingungen innerhalb der Ämter ein. Insbesondere erachten wir es für sinnvoll, dem Personal geeignete Räumlichkeiten bereitzustellen, sodass wieder Sprechstunden vor Ort statt lediglich online angeboten werden können. 

Mensafreitische & Essensmarken

Das Projekt der Mensafreitische soll die Versorgung von Studierenden mit Lebensmitteln in finanziellen Notlagen sicherstellen. Diese können sich durch die Bewilligung ihres Antrages mit kostenlosen Mahlzeiten und Getränken in den Mensen und Cafeterien des Studierendenwerkes eindecken. Bisher handelt es sich dabei nur um ein Projekt. Die Mensafreitische existieren in Marburg noch nicht, viele andere Städte haben jedoch Freitische und Essensmarken. Sie dienen uns diesbezüglich als Vorbild. 

Unsere Konzeptidee

Befinden sich Studierende in finanziellen Notlagen, können Sie bei unserer Härtefallstelle einen Antrag einreichen, um sich zumindest die Gebühren für das Semesterticket rückerstatten zu lassen. Die Bearbeitung kann sich jedoch hinziehen und viele Studierende brauchen sofortige Hilfe.

Der AStA-Härtefallstelle wollen wir daher die zusätzliche Befugnis erteilen, den Studierenden Anträge für die Mensafreitische zu bewilligen. Der Sinn des Antrages ist es, schnell und unkompliziert Hilfeleistungen zu erhalten. Unser Anspruch besteht daher in der Entwicklung eines unkomplizierten Antrages, der lediglich eine Seite umfasst. Er soll schnell und unbürokratisch auszufüllen sein, damit es sich tatsächlich eine Sofort-Hilfe handelt.

Ist euer Antrag von der Härtefallstelle bewilligt, könnt ihr mit eurer Genehmigung zur Service-Stelle in der Mensa gehen und euch dort Geld auf die U-Card laden lassen. Mit der U-Card ist es dann möglich, wie gewohnt Essen und Getränke in den Mensen und Cafeterien des Studierendenwerkes zu erwerben. Wir verzichten auf die Ausstellung schriftlicher Essensmarken, da diese zu auffällig wären und eine Stigmatisierung zur Folge haben könnten. Die Essensmarken bekommt ihr also nur digital in Form des U-Card-Guthabens. 

Unsere Recherchen haben ergeben, dass die Mensafreitische an anderen Universitäten aus dem Haushalt des örtlichen Studierendenwerkes finanziert werden. Dieser setzt sich wiederum aus den Zuschüssen des jeweiligen Bundeslandes und den Semesterbeiträgen zusammen. Explizite Zuschüsse speziell für die Mensafreitische gibt es nicht. Jedoch haben manche Studierendenwerke extra einen Nothilfetopf eingerichtet, innerhalb dessen Gelder für die Freitische vorgesehen sind (z.B. Studentenwerk Dresden). Letztlich muss sich demnach die Landesstudierendenvertretung dafür einsetzen, dass die Zuschüsse des Landes (Hessen) erhöht werden. Das Projekt läuft also auf eine gute Vernetzungsarbeit zur Ausfinanzierung der Studierendenwerke in Hessen hinaus. 

 

Studierendenwerke mit Mensafreitischen

 

 

Abschaffung des Verwaltungskostenbeitrages

In Hessen erheben die Hochschulen und Universitäten einen Verwaltungskostenbeitrag von 50 Euro, der Teil des Semesterbeitrages ist. Wie der Name schon vermuten lässt, soll er die Leistungangebote der Universität bezüglich der Verwaltung und Betreuung der Studierenden sicherstellen. Dazu zählen insbesondere die Erstellung von Bescheinigungen, wie Immatrikulationen, Beurlaubung, Exmatrikulationen, Studienberatung, Prüfungen und Genehmigungen etc. In der Verwaltungskostenordnung für den Geschäftsbereich des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (VwKostO-MWK) findet ihr eine ganze Auflistung der Serviceleistungen und ihre Kosten.

Der Verwaltungskostenbeitrag ist also im Hochschulgesetz festgehalten und geregelt. Die Höhe der Beiträge sind vom jeweiligen Bundesland abhängig. Es gibt Bundesländer in denen überhaupt kein Verwaltungskostenbeitrag existiert, es gibt aber auch welche, in denen er wieder abgeschafft wurde. Manche Länder bieten jedoch auch die Möglichkeit, sich den Beitrag wieder rückerstatten zu lassen, wenn Studierende ihr Studium unter besonderen Herausfoderungen, wie BAföG, Kinderbetreuung, Krankheit, Beeinträchtigung etc. meistern.

Die Forderung nach der Abschaffung dieser Beiträge ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass viele Bundesländer (so auch Hessen) keine Studiengebühren mehr erheben. Wir empfinden den Verwaltugnskostenbeitrag daher als eine Art inoffizielle Studiengebühr. Der Beitrag muss zwingend entrichtet werden, um eine Studium in Marburg aufzunehmen (außer ihr befindet euch innerhalb eines Austauschprogrammes in Marburg). Viele Studierende sind jedoch armutsgefährdet, arbeiten neben dem Studium oder müssen sich verschulden. 50 Euro im Semester bzw. 100 Euro im Jahr sind in solchen Fällen viel Geld. Zudem wird moniert (bemängelt), dass die Gebühr im Missverhältnis zum wirklichen Verwaltungsaufwand steht. Anders gesagt, die wirklichen Ausgaben fallen womöglich geringer aus, sind jedoch intransparent und für die Student*innenschaft nicht nachvollziehbar. 

Das Referat für Studienfinanzierung fordert daher die Abschaffung des Verwaltungskostenbeitrages durch eine Änderung des hessischen Hochschulgesetzes. Bildung sollte als Menschenrecht allen frei zugänglich gemacht werden und vollständig vom Staat finanziert sein. Studiengebühren sind inbesondere für  Studierende aus einkommensschwachen Haushalten eine Hürde und stehen der Chancengleichheit im Bildungssystem entgegen.

Zusätzlich ist davon auszugehen, dass der Semesterbeitrag immer weiter steigen wird. Er stellt bereits jetzt mit über 400 Euro (Stand Wintersemester 24/25) eine enorme finanzielle Belastung dar. Hohe Semesterbeiträge machen ein Studium unattraktiv und führen letztlich zu weniger Einschreibungen sowie einer höheren Abbruchquote. Eine Reduktion des Semesterbeitrages um 50 Euro wäre demnach eine bedeutende finanzielle Entlastung. 

 

Weiterführende Links:

Vernetzung & Sozialerhebung

Das Referat für Studienfinanzierung nimmt am AStA Sozialaustausch teil. Dabei handelt es sich um eine Initiative des Wohnen & Freiräume Referates sowie dem Referat für Studienfinanzierung, welche die Vernetzung ins Leben gerufen haben. An den Treffen beteiligen sich sowohl Referate als auch AStA-Servicestellen, um eine bessere Kommunikation zwischen den Angestellten und den politisch Engagierten zu erreichen. Denn die Referate haben die Aufgabe, politische Forderungen zu realisieren, um struktuelle Verbesserungen für die Studierenden zu erwirken. Allerdings stehen sie meist nicht in direktem Kontakt mit den Studierenden, was die Entwicklung gescheiter Ideen behindern kann. Die Beratungsstellen stehen hingegen in engem Kontakt mit den Studierenden. Sie wissen am besten über deren aktuellen Probleme Bescheid. Kurz, durch einen regelmäßigen Austausch können wir die Expertise der Angstellten in sinnvolle Referats-Projekte übertragen. Derzeit befassen wir uns intensiver mit der Entwicklung einer Sozialerhebung zur wirtschaftlichen Lage der Studierenden in Marburg. In der Regel liegen hierzu lediglich deutschlandweite Daten vor. Ein weiteres Ziel stellt die Verbesserung finanzieller Sofort-Hilfen dar.

An den Treffen nehmen die AStA-Sozialberatung, die Härtefallstelle, die Hilfskraftinitiative, das Wohnen und Freiräume Referat, der SoFiKuS, die studentische Vertretung aus dem Verwaltungsrat des Studierendenwerkes und das Referat für Studienfinanzierung teil.  

Neben den Gesprächen innerhalb des AStA setzen wir auch auf einen guten Austausch mit der Universität. So sind wir immer wieder mit der Zentrale Allgemeine Studienberatung (ZAS), der Servicestelle für behinderte Studierende (SBS), dem Zentrum für Lehrkräftebildung (ZfL), den Gleichstellungsbeauftragten, der Vizepräsident*in für Chancengleichheit und Karriereentwicklung sowie der Vizepräsident*in für Bildung im Dialog. Ein lebendiger Austausch ist für unsere Arbeit sehr wertvoll. Nur gemeinsam können wir Lösungen für häufig auftretende Probleme finden.

In Zukunft möchte das Referat zudem seiner Einladung nachkommen und am ‚runden Tisch Antidiskriminerung und Diversität‘ teilnehmen. Aus diesem ging vor ein paar Jahren die AG-BAföG der Philipps-Universität Marburg hervor. Ziel war die Entwicklung von BAföG-Checklisten für Anträge und Nachweise. Des Weiteren hoffen wir auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk in Marburg und sind um eine gute Kommunikation bemüht. Der Zustand des Studierendenwerkes ist schließlich auch vom politischen Engagement der Studierenden abhängig.

Viele unserer Projekte erfordern Verbesserungen auf Landesebene. Abgesehen von der Arbeit mit Marburger Stellen, vernetzen wir uns darüber hinaus hessenweit mit anderen Sozialreferaten und ASten. In Zukunft möchten wir daher ab und zu an der Landes-ASten-Konferenz (kurz LAK) teilnehmen, um Projekte wie die Abschaffung des Verwaltungskostenbeitrag in Hessen voranzutreiben.

Des Weiteren vertreten wir eure Interessen auf bundesweiten Zusammenkünften wie dem Bundeskongress studentischer Sozialpolitik. Dieser wird vom freien zusammenschluss der student*innenschaften (kurz fzs) organisiert. Der fzs ist eine Art Dachverband der ASten, an den die Student*innenschaften einzelner Universitäten eine Abgabe zahlen können. Er ist ebenfalls in Referate unterteilt, wie beispielsweise ‚BAföG und Wohnen‘, jedoch befassen die Referate sich eher mit bundesweiten Geschehnissen. Auf dem Kongress bietet uns das fzs die Möglichkeit, unser Wissen mit Lesungen und Workshops zu vertiefen. Außerdem erhalten wir einen Einblick in die Ideen und Erfahrungen anderer ASten.

Das Referat für Studienfinanzierung setzt demzufolge auf eine lokale Vernetzung in Marburg und Hessen, dient jedoch zusätzlich als örtliche Anlaufstelle, um bundesweite Projekte und Kampagnen von Marburg aus zu unterstützen. 

Das Thema Vernetzung wurde hier als gesonderter Punkt aufgeführt, da das Referat erst im Oktober 2023 gegründet wurde. In der Vergangenheit gab es jedoch verschiedene Stellen, die sich bereits für die genannten Themen stark gemacht haben. Wir möchten deren Einsatz Wertschätzung entgegenbringen. Ihre Erfahrungsberichte bereichern unsere Arbeit, auf sie können wir aufbauen. 

Aktuelles

AStA-Statement zur BAföG-Reform

Liebe Studierende,

vielleicht habt ihr bereits mitbekommen, dass eine neue BAföG-Reform auf dem Weg ist. In diesem Statement möchten wir euch gern über unsere Kritik und Forderungen bezüglich der Änderungen informieren.

 

Literaturempfehlungen

Wenn ihr mehr über die finanzielle Lebensrealität der Studierenden erfahren möchtet, könnt ihr euch die Sozialerhebung des deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und des Deutschen Studierendenwerks (DSW) durchlesen. Die Daten beruhen auf großen Studierendenbefragungen in Deutschland (SiD). Die Studie wird in einem Turnus von vier Jahren durchgeführt und soll die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden erfassen. Die neueste Erhebung stammt aus dem Jahr 2021. 

Weiterführende Links: