In der Nacht vom 6. auf den 7. Februar 2019 wurden an öffentlichen Plätzen in Marburg zahlreiche Plakate der sogenannten Identitären Bewegung (IB) heimlich und illegal angebracht.
Auf diesen Plakaten wird Angst vor Migrant*innen und angeblichen NO-Go-Areas von arabischen oder türkischen Clans geschürt.
Derartige provokante Aktionen, die eine möglichst große Öffentlichkeit erreichen sollen und zugleich ihr zutiefst rassistisches, Weltbild widerspiegeln, sind typisch für diese Gruppe, die, als Vorfeldorganisation der radikalen Rechten seit Jahren in Deutschland aktiv ist.
Das Weltbild der IB beruht auf einem kulturalistischen und zugleich biologistischen Rassismus, der sogenannte „Vermischung von Rassen“ ablehnt. Im Zentrum ihrer Propaganda ist die Legende vom sogenannten „Großen Austausch“, der darin bestehe, dass die europäische Bevölkerung mittels Migration gegen eine nichteuropäische „ausgetauscht“ werde, welcher zusätzlich noch in wesentlichen Teilen aus „Kriminellen und Sozialleistungserschleichern“ bestehen würde. Schuld daran sei die sogenannte „Sozial-Asyl-Migranten-Lobby“.
Wir wenden uns auf das Schärfste gegen diese Provokation. Der Versuch von pseudo-modern auftretenden Nazis in unserer Stadt, außerhalb der Burschenschaftshäuser, Fuß zu fassen, muss verhindert werden. Ihrem Menschenhass und autoritärem Geist setzten wir die Vision einer demokratischen und sozialen Gesellschaft entgegen.
Wir werden alles daran setzen, dass Faschist*innen und ihre Hetzpropaganda auch zukünftig in Marburg keinen Platz haben. Dafür streiten wir in Bündnissen, auf Demonstrationen oder in unserer alltäglichen Arbeit - sei es in Marburg oder sonst wo. Hoffnung macht uns dabei, dass die Plakate schon nach wenigen Stunden von engagierten Antifaschist*innen entfernt werden konnten.
Auch zukünftig gilt: Keinen Fußbreit den Faschisten!
Weitere Infos zur IB finden sich u.a. auf der Webseite der Kampagne "Stadt, Land, Volk"